Die Tage zwischen Weihnachten und Silvester sind immer eine Art Blase. Man weiß gar nicht genau welcher Wochentag nun eigentlich ist. Dabei sind das für uns als Familie irgendwie die schönsten Tage. Das sind die Tage an denen wir die meiste zusammen verbringen und auch so gar keine Verpflichtungen haben. Wie gesagt, es ist wie eine Art Blase. Eine Zeit in der bei vielen die Zeit etwas still steht und man wirklich wenig bis keine To-Do’s abarbeitet.
So sitze ich nun hier im Schlafzimmer, habe mich etwas zurück gezogen und lasse das letzte Jahr und die fast 365 Tage einmal im Schnelldurchlauf an mir vorbei gehen.
Der Rückblick – Unser Jahr 2019
Das Jahr begann mit vielen Plänen und aber auch mit gesundheitlichen Beschwerden. Ich war im 4 Monat schwanger und anders als bei der ersten Schwangerschaft, macht mir diese Schwangerschaft doch etwas zu schaffen. Mir war übel, ich hatte Schmerzen und da war noch so eine leicht anstrengende Trotzphase zu bewältigen.
Der Lichtblick war der Frühling. Wir hatten die Möglichkeit zusammen mit unseren Freunden Kreta zu besuchen. Patricia und ich sprechen uns jeden Tag, stündlich. Wir kennen den genausten Tagesablauf des anderen, wissen teilweise besser als die Partner bescheid, wie es dem anderen geht, doch gesehen haben wir uns noch all zu oft. Ein gemeinsamer Urlaub mit der ganzen Familie wäre somit ganz schön verrückt. Nicht verrückt genug für uns. Und was soll ich sagen? Es war toll. Richtig toll. Die Stimmung war super, unsere Männer und die Kids (hier lassen wir das Thema Trotzphase mal kurz als Randnotiz so stehen…) haben sich toll verstanden und wir wissen ganz genau: Das war nicht unser letzter gemeinsamer Urlaub.
Nach dem Urlaub begann der Countdown. Ich war bereits in Elternzeit und habe mir eine unendlich lange To-Do-Liste für diese Zeit geschrieben. Was ich alles erledigen, putzen und besorgen wollte. Es war verrückt! Doch ich setzte mir eine Deadline. Zwei Wochen vor der Geburt griff ich zu einer neuen Liste. Meiner persönlichen Goal-Liste. Ich schaute mir Onlinekurse an, nähte eine Jacke für die Große, bestellte schöne Sachen für das Baby und schaffte es auch ab und an die Füße hoch zu legen und ein Buch zu lesen. Ich habe zum ersten Mal Hypnobirthing ausprobiert und konzentrierte mich eine Woche vor der Geburt ausschließlich auf das Baby.
Dann war sie da. Unsere kleine Maja. Und ich erinnere mich ganz genau an den ganzen Tagesablauf. An alle Details und werde all das auch noch dieses Jahr alles runter tippen. Noch so lange alles relativ frisch ist. Denn nach einigen Jahren gehen auch Erinnerungen an diesen Tag stückweise verloren.
Sommer 2019 – Hallo Wochenbett!
Gefühlt habe ich den ganzen Sommer mit Maja im Bett oder in unserem Haus verbracht. Im Wochenbett. Martin hat sich um die Große gekümmert, im Garten eine Dusche aufgebaut und mit ihr den Tag in der Sonne verbracht. Das Baby und ich, wir schliefen viel, haben nur gekuschelt und so hatte jeder genau das, was er für diesen Sommer gebraucht hat. Als die Sonne dann am Abend unten war, waren wir vier als Familie zusammen und es war einfach so, als wären wir schon immer zu vier gewesen.
Das sagen viele, oder? Das man sich das Leben ohne (das erste oder das zweite) Kind so gar nicht mehr vorstellen kann. Was haben wir mit all unserer Zeit vor dem ersten Kind gemacht? Eine Zeit nur noch zu Dritt? Irgendwie unvorstellbar für uns.
Wir feierten im Sommer, nur wenige Wochen nach der Geburt den 3. Geburtstag unserer Großen. Der erste Geburtstag, der wirklich als richtiger Geburtstag wahrgenommen wurde. Mit purer Vorfreude, Wünschen und allem was dazu gehört. Sogar eigenständiges Kerzen ausblasen!
Der Herbst, der Herbst ist da!
Ja, er kam irgendwie plötzlich. Im Herbst besuchten uns unsere Freunde Patricia und Stefan wieder, lernten Maja kennen und wir verbrachten wundervolle Tage. Eigentlich war der Herbst ein reinstes Fest. Viele Besuche, Unternehmungen und Planungen wurden vollzogen. Wir lebten uns als Familie immer mehr ein, gestalteten uns einen neuen Alltag zu viert und ich lernte das Band Geschwisterliebe neu kennen. Leider habe ich keine Geschwister, kenne somit das Leben als „so große“ Familie nicht. Ich war zwischenzeitlich in meiner Kindheit alleine mit meiner Mama. Meine Oma und mein Opa waren zwar immer für uns da, doch als Familie, da gab es manchmal nur uns zwei. Ich weiß noch, als ich im Herbst Hanna beobachtet habe, wie sie einfach so, beim Spielen zu ihrer Schwester gelaufen ist, ihr einen Schmatzer auf die Backe gedrückt hat und wieder weiter gespielt hat. Ich konnte mir gerade so meine Tränen verdrücken (Jaja, die Hormone und so…). Es war zu schön!
Die Vorweihnachtszeit begann und Maja sah das erste Mal in ihrem Leben Schnee vom Himmel fallen. Wie sie ihn beobachtete und immer wieder fasziniert raus geschaut hat, es war magisch. Leider wurde es dann immer wärmer, es gab bei uns keinen Schnee mehr, was mich etwas traurig machte. Es schien die Sonne und ich als Sommermädchen hätte nicht glücklicher sein können, doch im Winter möchte ich glitzerten Schnee und ganz viel Frost.
2019 – Du warst wirklich sehr… emotional. Ich glaube, dass ist das richtige Wort. Besonders für uns als Familie war 2019 ganz schön verrückt. Wir sind gewachsen, haben ein neues Familienmitglied dazu gewonnen und auch Freundschaften wurden gefestigt. Doch ich lies auch Menschen weiterziehen, die mir einst wichtig waren. Manchmal muss man sich lösen. Lösen von Menschen, Dingen und auch Gefühlen. Ich konserviere somit offiziell das Jahr 2019, schließe es mit einem Deckel zu und stelle es in unser Erinnerungs-Regal.
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2020 – Ich freue mich auf dich. Auf unsere ersten 365 Tage zu viert. Auf mögliche neue Reisen und auf neue Erinnerungen.
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